Der Geschiebegarten und die Geschiebeausstellung auf dem Potsdamer Ravensberg

03.12.2020 / 06.05.2022


Der Geschiebegarten und die Geschiebeausstellung wurden vor mehr als zwanzig Jahren von Mitgliedern der Fachgruppe Mineralogie Geologie Paläontologie Potsdam und der Waldschule "Waldhaus Großer Ravensberg" konzipiert und angelegt. Dabei wurden Sammlungsstücke der Fachgruppenmitglieder und hier im Besonderen vom Fossilien- und Geschiebesammler Georg Engelhardt (Potsdam) zusammengetragen. Beide Ausstellungen befinden sich auf dem Großen Potsdamer Ravensberg und sind zu Fuß gut zu erreichen. 

Geschiebe der Kies-und Sandgrube "Fresdorfer Heide" bilden den Hauptschwerpunkt als sogenannte Lokalsammlung. Diese stammen von einer Endmoränenplatte (Saarmunder Endmoränenzug) und sind weichselkaltzeitlich einzuordnen. Die Freilandausstellung (Geschiebegarten) ist thematisch nach gesteinstypischen Schwerpunkten angelegt. Kristalline Geschiebe, Sedimentärgeschiebe, fossilführende Gesteine aber auch Gesteinsmaterial mit deutlichen "Spuren" der letzten Eiszeit sind zu bestaunen.

Eine ausführliche Darstellung zur Entstehung und gestalterischen Entwicklung des Geschiebegartens/Geschiebeausstellung sowie zu pädagogischen Zielstellungen, ist auf der Homepage der Fachgruppe Mineralogie Geologie Paläontologie Potsdam zu finden (https://www.fg-mingeopal-potsdam.de/geschiebegarten-geschiebeausstellung/).


Abb. 01: Großgeschiebe am Eingang des Ausstellungsgeländes auf dem Großen Ravensberg


Abb. 02: Teilansicht (1) des Geschiebegartens (Sedimentärgeschiebe)


Abb. 03 u. 04: Teilansichten (2/3) des Geschiebegartens (Gruppierung kristalliner Geschiebe)


Abb. 05: Teilansicht (4) des Geschiebegartens mit markanten Diabas (mit Einschlüssen)


Abb. 06 u. 07: Markante Sedimentärgeschiebe: Links "Leoparden"-Sandstein (U. Kambrium), rechts Jotnischer Sandstein (Mesoproterozoikum) mit Entfärbungsflecken


Abb. 08: Sandsteingeschiebe mit Spurenfossil Monocraterion isp. (Unterkambrium) 


Abb. 09: Eine Hälfte eines Großgeschiebes (Arkose-Sandstein, Sedimentärgeschiebe)


Abb. 10: Sandsteingeschiebe mit Spurenfossil Diplocraterion isp. (Unterkambrium)



Abb. 11 - 14: Rote und graue Kalksteingeschiebe (Orthocerenkalke) mit Trilobitenpygidien und Orthoceraten (Ordovizium)


Abb. 15: Nachgeschliffenes kristallines "Windkantergeschiebe", welches ursprünglich eine natürliche "Dreikanter-Form" mit deutlichen Ausblasungsspuren (postglaziale Marken äolischer Erosion) hatte. Durch Anschliff und Politur wurde eine Kantenform künstlich hervorgehoben, andererseits das Mineralgefügen deutlich sichtbarer gemacht. Die einstigen Vertiefungen/Ausblasungshohlformen im Bereich der unmittelbaren ehemaligen "Kanten" sind dabei verloren gegangen (Hinweis durch B. Frick, Potsdam).


Abb. 16 u. 17: "Spuren" der Nacheiszeit: Links Windkanter, rechts kugelförmige "Mahlsteine"


Abb. 18: Kreidezeitliche "Wallsteine" (Feuersteine der Oberkreide)


 

Abb. 19 u. 20: Feuersteine unterschiedlichen Typs sowie Kreidefossilien (Oberkreide u. Danium)


Abb. 21: Feuersteingeschiebe mit ausgewitterten Bryozoen (Danium)


Abb. 22: Kristalline Geschiebe als Leitgeschiebe: Links Einsprenglingsreiche Porphyre, mittig Garberg-Granit, rechts Venjan-Porphyrit


Abb. 23: Typischer Augengneis (Metamorphit)


Abb. 24 u. 25: Kristalline Geschiebe: Links Aland-Rapakiwi, rechts Brauner Ostsee-Quarzporphyr


Abb. 26: Västervik-Fleckengestein, ca 50 cm (Metamorphit, Paläoproterozoikum)


Abb. 27 u. 28: Detail von Abb. 26: ... mit ausgewitterten dunklen Mineralen


Abb. 29: Ignimbrit (Vulkanit)


Abb. 30: Schautafel zu Ignimbrite, Porphyre, Diabase, Granite u.a. Gesteinstypen


Abb. 31 u. 32: Zusammefügung von Diabasen/Dolerite und Diabas-Mandelsteinen


Abb. 33: Gabbro mit doleritartigem Gefüge oder grobkörniger Dolerit (Bestimmung durch M. Torbohm, Berlin)


Abb. 34 u. 35: Südliche Gerölle aus dem mittelpleistözänen Elbelauf (Lydite u.a.)


Abb. 36: Kalmarsund-Sandsteine (Unteres Kambrium)


Abb. 37: Fossilfunde und Gesteine der Oberkreide und des Danium (Schwämme, Seeigel, Bryozoen, Belemniten u.a.)


Abb. 38: Georg Engelhardt im Ausstellungsraum der Geschiebeausstellung


Abb. 39 u. 40: Links Geschiebefossilien in paläozänen Kalkgeschieben (Orthoceraten, Brachiopoden, Stachelhäuter u.a.), rechts geschnittene und polierte Geschiebestücke als Beispiele für Bestimmungen


Abb. 41: Ausstellung von Gesteinen und Geschiebefossilien des Silur, von Backsteinkalken, kambrischen Spurenfossilien u.a. Erdzeitaltern


Abb. 42: "Leitspruch" für den Besuch des Geschiebegartens und der Geschiebeausstellung auf dem Großen Ravensberg


Literaturempfehlung:

Engelhardt, G. (1997) - III-6 Sedimentärgeschiebe im Exkursionsgebiet, insbesondere in der Kiesgrube Fresdorfer Heide, in: Schroeder, J.H. (Hrsg.) - Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg, 4 - Potsdam und Umgebung, Verlag Geowissenschaftler Berlin Brandenburg

Engelhardt, G. (2016) - Geschiebe aus der Kiesgrube "Fresdorfer Heide" südlich von Potsdam, Teil I. Geologischer Rahmen der Kiesgrube und der Geschiebe-Garten auf dem Großen Ravensberg, Der Geschiebesammler, 48, H.4

Torbohm, M. (2018) - Kristalline Geschiebe aus der Kiesgrube Fresdorfer Heide bei Potsdam, Selbstverlag

Weise, R. (1997) - II-3 Satzmoräne auf gestauchtem Sockel in der Fresdorfer Heide, in: Schroeder, J.H. (Hrsg.) - Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg, 4 - Potsdam und Umgebung, Verlag Geowissenschaftler Berlin Brandenburg 

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