01.01.2012 / 13.01.2024


Alle Jahre wieder, Kreideabbrüche auf Rügen:

Anfang Januar 2024 kam es an der Rügener Kreideküste zu einem größeren Kreideabbruch zwischen dem Kieler und dem Kollicker Bach (ggf. Kreidekomplex XVI). Auf der Internetseite vom Nationalpark Jasmund ("Achtung Küstenabbrüche") wird dieser Abbruch vom Volumen her mit ca. 5000 m3 angegeben. Einen weiteren aber kleineren Abbruch soll es weiter nördlich auf Höhe des Kollicker Ortes gegeben haben. Dazu wurden aber keine weiteren Angaben veröffentlicht.

Auf einer weiteren Seite vom Nationalpark Jasmund wird zum Verständnis auf gegebene Ursachen, die zu solchen Abbrüchen an der Kreideküste führen, hingewiesen ("Küstendynamik"). Zudem wird auch eine ausdrückliche Warnung für Wanderer ausgesprochen, die sich in Küstenbereiche zwischen Sassnitz und Lohme aufhalten wollen. Dies gilt im Besonderen für den Strand-und Küstenbereich aber auch für Wanderwege oberhalb des Kliffs (Hochuferweg). 

Nachfolgende Foto´s habe ich dankend von Gerd Lindmayer (Sassnitz) erhalten. Sie zeigen aktuell den genannte Kreideabbruch zwischen dem Kieler und dem Kollicker Bach, südlich vom Kollicker Ort.

Abb. 01: Kreideabbruch zwischen Kieler und Kollicker Bach; Foto: G. Lindmayer (Sassnitz)

Abb. 02: dgl.; Foto: G. Lindmayer (Sassmitz)


Tongrube Unterstürmig (Oberfranken):

Die Tongrube Unterstürmig befindet sich zwischen den Orten Buttenheim und Eggolsheim in Oberfranken. Sie ist seit Jahrzehnten aufgelassen, eine Fossiliensuche ist nicht mehr möglich. Einst bekannt durch die Fundmöglichkeiten im Lias delta (weißschalige Ammoniten / Pleuroceraten) und Lias epsilon. Heute steht die Tongrube unter Naturschutz. Mit viel gelungenem Aufwand entstand am nordwestlichen Rand des ehemaligen Grubenbereichs die "Umweltstation Lias-Grube in Unterstürmig". Hier können Tagungen abgehalten aber auch Feste gefeiert werden (mit Übernachtungsmöglichkeiten). Darüber hinaus werden Führungen zu verschiedenen Themen angeboten. All dies für Naturinteressierte, für Schulklassen und Familien. Eine kleine Themenauswahl aus dem umfangreichen Programm der "Umweltstation ...": Outdoor Survival, Klimawerkstatt, Lehmwerkstatt, Vögel und Insekten, Walderlebnis, Kunst in der Natur, Streuobstwiese, Tierschutz, Steinzeit u.a.m.. 

Wer mehr über die "Umweltstation ..." erfahren möchte siehe unter www.umweltstation-liasgrube.de.

Nachfolgende Fotos entstanden am 12.04.2023:

Abb. 01

Abb. 02: Schautafel mit Hinweisen zu Fossilien, wie sie einst in der Tongrube zu finden waren; Quelle: Umweltstation Lias-Grube Unterstürmig

Abb. 03

Abb. 04

Abb. 01, 03 - 05: Ansichten der aufgelassenen und unter Naturschutz stehenden Tongrube Unterstürmig 

Literaturempfehlung:

Autorenkollektiv (2009) - Managementplan für das FFH-Gebiet 6232-301 "Liasgrube bei Unterstürmig", Fachgrundlagen, Riegierung von Oberfranken, Sachgebiet 51

Hoffmann, R., Keupp, H., Gradl, H. (2007) - Zur Korrelation der Lias-Tongruben von Unterstürmig und Buttenheim (Frankenalb), Jber. Mitt. oberrhein. geol. Ver., N.F. 89

Richter, A. (1991) - Geologie und Paläontologie: Das Mesozoikum der Frankenalb, Vom Ries bis ins Coburger Land, Gondrom Verlag

Richter, A. (2000) - Geoführer Frankenjura, Geologische Sehenswürdigkeiten und Fossilfundstellen, Ammon Rey Verlag

Sowie zahlreiche Artikel in den Zeitschriften "Fossilien" und "Der Steinkern".


Geotop und Fossiliengrube Mistelgau (Oberfranken):

In der Tongrube Mistelgau, südwestlich von Bayreuth gelegen, wurde bis 2005 Gestein für die Herstellung von Ziegeln abgebaut. Stratigraphisch standen Schichte aus dem Lias (Unter-Toarcium/Posidonienschiefer u. Obertoarcium/Jurensismergel) und Dogger (Unter-Aalenium/Opalinuston) an. Kurzzeitig wurde eine "Probegrabung" im Amaltheenton durchgeführt. Auf Grund einer hohen Fossildichte in den dortigen Schichten sowie einer sehr guten Fossilerhaltung war dieser Aufschluss überregional sehr bekannt und bei Fossiliensammlern sehr beliebt. Es konnten Ammoniten, Belemniten, Muscheln, Schnecken, Stachelhäuter ... und Wirbeltiere in musealer Qualität geborgen werden. Im Urwelt-Museum Oberfranken in Bayreuth sind solche Fossilien ausgestellt. Ein Betreten der Grube und das Bergen von Fossilien ist derzeit nur eingeschränkt möglich, es werden aber Führungen angeboten.

Nachfolgende Fotos entstanden am 01.03.2023:

Abb. 01: Geotop und Fossiliengrube Mistelgau, Grubenansicht aus südlicher Richtung (1)

Abb. 02: Geotop und Fossiliengrube Mistelgau (2)

Abb. 03: Schautafel "Fossiliengrube Mistelgau, Geologie erleben" (Quelle: Bayerisches Staatsministeriun für Umwelt und Gesundheit) 


Literaturempfehlung:

Autorenkollektiv (2013) - Die Tongrube Mistelgau, Der Steinkern, H. 15

Richter, A. (1991) - Geologie und Paläontologie: Das Mesozoikum der Frankenalb, Vom Ries bis uns Coburger Land, Gondrom Verlag

Richter, A. (2000) - Geoführer Frankenjura, Geologische Sehenswürdigkeiten und Fossilfundstellen, Ammon Rey Verlag

Riegraf, W., Werner, G., Lorcher, F. (1984) - Der Posidonienschiefer, Biostratigraphie, Fauna und Fazies des südwestdeutschen Untertoarciums (Lias epsilon), Ferdinand Enke Verlag

Schulbert, C. (2001) - Die Ammonitenfauna und Stratigraphie der Tongrube Mistelgau bei Bayreuth (Oberfranken), Beihefte zu den Berichten der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Bayreuth e. V., H. 4

Schlegelmilch, R. (1998) - Die Belemniten des süddeutschen Jura, Gustav Fischer Verlag

Internetempfehlung:

https://www.lfu.bayern.de/geologie/bayerns_schoenste_geotope/94/index.htm#:~:text=Fossilienfunde%20von%20Mistelgau&text=Jahrhunderts%20wurden%20bei%20Mistelgau%20der,von%20sehr%20gut%20erhaltenen%20Fossilien.

https://www.mistelgau.de/freizeit-und-tourismus/freizeit-und-sport/geotop-zum-donnerkeil

https://landschaften-in-deutschland.de/exkursionen/81_e_501-schoenste-geotope/



Arbeitseinsatz im Findlingsgarten Seddiner See:

Am 12.05.2021 wurden zahlreiche Gesteinstafeln im Findlingsgarten Seddiner See (Kähnsdorf) ausgetauscht. Diese waren im Laufe der Jahre etwas "unansehnlich" geworden, wurden aber auch "inhaltlich" verändert und erneuert.

 



Die Gestaltung der Findlingsskulptur im Findlingsgarten Seddiner See wird nach Auskunft des Künstlers Norbert Müller demnächst beendet werden. Es ist bereits eine zweite Skulptur in Anlehnung an die derzeitig noch in Bearbeitung befindliche in Planung. Sie wird dann ebenfalls im Findlingsgarten zu sehen sein. Inwieweit man dann auch dem Künstler "über die Schulter schauen" kann ist terminlich noch nicht klar.

Siehe auch unter: www.granitnomaden.com

Aufnahmen vom 25.03.2021.


Neues aus dem Findlingsgarten Seddiner See: (Auszug aus www.findlinge-seddin.de)

"In Vorbereitung auf das Jahr 2021 haben wir im vergangenen September bereits ein umfangreiches Projekt begonnen, das sich mit der fachlichen Modernisierung zur Darstellung unserer Findlinge beschäftigt. Mit Marc Torbohm, einem ausgewiesenen Findlingsspezialisten aus Berlin und unseren Mitgliedern Klaus-Dieter Jänicke, Dietmar Lüttich und Markus Loof haben wir angefangen, das neue System umzusetzen. Das bedeutet, die auf den verschiedenen Rondells befindlichen Findlinge werden nach den gegenwärtigen geologischen Kenntnissen teilweise neu zugeordnet. Es werden dann auch mehr als bisher Findlinge hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und Herkunft beschrieben" (H. Vollstädt)

Fotos: K.-D. Jänicke




Fotoimpressionen aus dem Findlingsgarten Seddiner See

(M. Torbohm, K.-D. Jänicke)

 

 

Skulpturengestaltung im Findlingsgarten

Seit geraumer Zeit ist der Findlingsgarten in der Gemeinde Seddiner See (OT Kähnsdorf) wieder für Besucher geöffnet. Derzeit arbeitet der Künstler Norbert Müller vor Ort an einem Findling. Dabei handelt sich um ein granitisches Gestein, welches eine torsale Form erhalten soll. Nach Aussage von N. Müller darf man seine Arbeit direkt beobachten und bestaunen. Er ist immer donnerstags in der Zeit von 10:00 bis 14.00 Uhr im Findlingsgarten anzutreffen (unverbindliche Angabe, gilt vorerst bis zum 16.07.2020). 

Fotos vom: 18. Juni 2020 bis 19. Juli 2020.

 

 

 

Der "Granitnomade" Norbert Müller gestaltet derzeit einen Findling 

Eine neue Skulptur von Norbert Müller kann in der Entstehungsphase im Findlingsgarten Seddiner See (Kähnsdorf) bestaunt werden. Der dazu benutzte Findling stammt ursprünglich aus dem Tagebaugebiet von Senftenberg und lag schon seit Jahren im Findlingsgarten. Müller nutzt im Besonderen die metamophen Texturen eiszeitlicher Geschiebe, um abstrakte sowie figürliche Formen dem Gestein zu entlocken. Seine Skulpturen waren bereits mehrfach im Findlingsgarten zu sehen und könne auch käuflich erworben werden. Hierzu auch der Hinweis auf seine Homepage www.granitnomaden.com. Erst kürzlich zeigte der Künstler sein Können und seine Arbeitsweise Schülern einer Potsdamer Grundschule, die sich auf einer Exkursion (Wandertag) im Findlingsgarten befanden. Die hier gezeigten Fotos entstanden am 06. Mai 2019.

 

Abb. 1: Norbert Müller zeigt interessierten Kindern einer Potsdamer Grundschule sein Können. Er arbeitet hier mit Hilfe von verschieden Schleifmitteln und Schleifgeräten an seiner Skulptur.

 

Abb. 2 u. 3: Skulptur von Norbert Müller in der letzten Arbeitsphase.  

 

Abb. 4: Detailansicht der Skulptur (z.T. angefeuchtet). 

 

Abb. 5: Die Skulptur ist hier im angefeuchteten Zustand zu sehen, um die metamorphe Textur des Findlings besser hervorzuheben. Später und abschließend wird noch die Oberfläche der Figur durch einen Politurschliff aufgewertet.

 

 

A. Morley Davies (1935) - Tertiary Faunas

Auszug aus Vol.1: The Composition Of Tertiary Faunas

Tertiary Echinoidea (Cidaroida, Centrechinoida, Helectypoida, Nicleolitoida, Clypeasteroida, Cassiduloida, Spatangoida)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Desweiteren werden im Band Vol.1 vorgestellt: "Foraminifera, Lamellibranchia, Gastropoda, Other Tertiary Invertebrata, Tertiary Vertebrata". 

Der zweite Band (Vol.2) ist betitelt: "The Sequence Of Tertiary Faunas" und beinhaltet allgemeine sowie globale faunistische und geologische Aspekte des Tertiärs.

 

 

Der "Lügensteinweg" bei Eibelstadt

Gewissermaßen als Zusatz zum Artikel "Fossiliensuche in Franken - Das Triasmuseum an der Ochsenfurt" (siehe unter Artikel!) soll an dieser Stelle noch auf den "Lügensteinweg" bei Eibelstadt hingewiesen werden. An zahlreichen Standorten entlang des 5 km langen Wanderweges wird eine örtliche Begebenheit aus den Jahren 1725/ 1726 dokumentiert, die in die Geschichtsbücher der Paläontologie einging.  

Abb. 01 u. 02: Links Aufsteller zum "Lügensteinweg" in Eibelstadt mit der Abbildung eines "Lügensteins", Traubenfrucht als Flachrelief (Original im Naturkunde-Museum Bamberg), rechts Lageskizze des "Lügensteinwegs", Lage nordöstlich von Eibelstadt, Quelle: Weinbauverein Eibelstadt/ Stadt Eibelstadt.

 

Abb. 03 u. 04: Großflächig angelegte Felder mit Weinreben entlang des "Lügensteinwegs".

 

Abb. 05 u. 06: Großmaßstäbige Abbbildungen von zwei "Lügensteinen" auf Schautafeln am "Lügensteinweg", links Abbildung eines Insektentieres (Original im Mainfränkischen Museum  Würzburg), rechts Darstellung eines Spinnennetzes und Spinne am Spinnenfaden (Original im Naturkunde-Museum Bamberg). Quelle: siehe Abb. 1 u. 2 

 

Abb. 07: Lageskizze mit Blick aus östlicher Richtung auf Eibelstadt und Kennzeichnung der Fundortlage der 1725 gefundenen "Lügensteine". Quelle: siehe Abb. 1 u. 2

 

Abb. 08: Abendstimmung am "Lügensteinweg": Wassertropfen an einer Weinrebe im Abendlicht.

 

Anhang:

Abb. 09: Blick in eine Ausstellungsvitrine des Mainfränkischen Museums Würzburg mit einem Exemplar der "Lithographiae Wirceburgensis ..." und 32 "Lügensteinen".

Wiedergabe des Vitrinentextes: ""Würzburger Lügensteine", Würzburg, 1726, Die sogenannten Würzburger Lügensteine sind gefälschte Versteinerungen, die 1726 dem Würzburger fürstbischöflichen Leibarzt und Universitätsprofessor Johann Bartholomäus Adam Beringer von gekränkten Kollegen aus Rache zugespielt wurden. Beringer veröffentlichte die von ihm als echt angesehenen Steine in dem Buch "Lithographiae Wirceburgensis" als Doktorarbeit eines seiner Schüler." Quelle: Mainfränkisches Museum Würzburg

 

...

 

Sonderausstellung im Kreidemuseum 

Im Kreidemuseum Rügen (Gummanz) ist seit fast einem Jahr eine kleine Sonderausstellung zum Fossil des Jahres 2017 zu sehen. 

Die Kreideauster Pycnodonte (Phygraea) vesiculare (LAMARCK, 1806) aus der Rügener Schreibkreide wird in einer thematisch gestalteten Vitrine in ihren manigfaltigen Erscheinungsformen präsentiert. Darunter folgende vier Themen: 1. Pycnodonte im Kontakt mit dem kalzitischen Substrat, 2. Pycnodonte mit Nachweis von Schwämmen oder aragonitischen Substraten, 3. Pycnodonte als Sustrat für auf und in Hartböden lebende Organismen, 4. Pycnodonte-Reste als Strand- oder Geschiebefunde. Ein informativ gestaltetes Faltblatt, herausgegeben von der Paläontologischen Gesellschaft e.V., ist im Museums-Shop erhältlich.

Abb. 1.: Blick auf die Sonderausstellung im Kreidemuseum Rügen zum Fossil des Jahres 2017, Pycnodonte (Phygraea) vesiculare  

Abb. 2 bis 5: Eine kleine Foto-Auswahl der Ausstellungsstücke, die eine breit angelegte Vielfalt zum Thema Kreide-Auster (Pycnodonte) deutlich macht. 

Abb. 6: In einer zweiten Vitrine sind zahlreiche Austern in unterschiedlicher Größe und unterschiedlicher Formgestaltung zu sehen.

 

 

"Granitnomaden" im Findlingsgarten in Kähnsdorf der Gemeinde Seddiner See

Mit dem Titel "Granitnomaden" ist derzeit eine Skulpturenausstellung im Findlingsgarten Seddiner See zu bestaunen. Ausgestellt werden Werke des Potsdamer Bildhauers Norbert Müller. Im Flyer zur Ausstellung heißt es: "Weiche Formen seiner figürlichen und abstrakten Arbeiten kontrastieren die Härte des Gesteins. Dabei wird die Transformation des Objekts nur soweit voran getrieben, dass auch das Material selbst noch zur Sprache kommt. Als Zeugen der Eiszeit bleibt so jeder Stein, den Müller dem Boden abtrotzt, mit seiner Einzigartigkeit und natürlichen Ausdrucksstärke bestehen". 

 

Abb. 01: Eröffnung der Skulpturenausstellung im Findlingsgarten am 26.05.2017

Abb. 02: "U" Granit 

Abb. 03: "Sitzende" Granit

Abb. 04: "Lena" Granit

Abb. 05: "Lesende" Marmor

Alle ausgestellten Skulpturen können auch käuflich erworben werden. Hierzu siehe: www.granitnomaden.com

 

  

Handwerkliches Treiben im Findlingsgarten Seddiner See  

17. Frühlingsfest mit vielen Aktivitäten: Es wurden wie stets viele Steine gesägt, geschliffen und poliert. Außerdem wurden erste Arbeiten an einer neuen Sonnenuhr begonnen, die aus einem Findling entstehen wird. Unsere Gäste brachten auch wieder Eigenfunde mit, die vor Ort bearbeitet wurden. Diesmal waren auch einige Raritäten dabei: Eine Markasitknolle von Rügen mit einem Seeigeleinschluss, eine farbenfrohe Brekzie aus der Chiemseeregion sowie zwei besondere Feuersteine von der Düne Helgolands.

Ein Dank an dieser Stelle auch an unsere Partner, die Steinmetze von Beelitz und an alle Helfer des Findlingsgarten Vereins Seddiner See.

 

Fossil des Jahres 2017 - Pycnodonte (Phygraea) vesiculare

Den Titel "Fossil des Jahres" erhielt in diesem Jahr (2017) die Kreideauster Pycnodonte (Phygraea) vesiculare. Er wurde wie in jedem Jahr von der Paläontologischen Gesellschaft vergeben. Die auch als "Dickmuschel" bezeichnete Auster ist lokal bedingt ein häufig zu findendes und allseits bekanntes Fossil der Oberkreide. Aber auch eine wissenschaftliche und wissenschaftshistorische Bedeutung wurde bei der Titelvergabe der Pycnodonte (Phygraea) vesiculare zugesprochen.

Diesbezüglich sind bereits einige sehr informative Veröffentlichungen im Internet erschienen:

- Paläontologische Gesellschaft: http://www.palges.de/preiseauszeichnungen/fossil-des-jahres/aktuelles-fossil-des-jahres/

- Kreidemuseum Rügen: http://www.kreidemuseum.de/aktuelles_700.html

                                             http://www.kreidemuseum.de/pdf/1366198732/Fossil%20des%20Jahres%202017.pdf

- Universität Göttingen: http://www.geobiologie.uni-goettingen.de/images/pdf/FL_PalGes_Fossil_2017.pdf

- Online-Magazin (Rügen): http://wirsindinsel.de/2017/03/15/eine-rueganerin-ist-fossil-des-jahres-2017/

- TV-Beitrag/ NDR/ Nordmagazin: http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Schreibkreide-Auster-ist-                                                                       Fossil-des-Jahres,fossil124.html 

- ARD Mediathek: http://www.ardmediathek.de/tv/Nordmagazin/Kreideauster-ist-Fossil-des-Jahres/NDR-Fernsehen/Video?                                          bcastId=25231222&documentId=40607570

- Fossilien-Steine (diese HP): http://fossilien-steine.npage.de/artikel/pycnodonte-vesicularis.html

... sowie folgende Artikel:

- Kutscher, Manfred (2017) - Pycnodonte (Phygraea) vesiculare (LAMARCK, 1806) - eine wenig Beachtete                                                      ist Fossil des Jahres 2017, Geschiebekunde aktuell 33 (2), S. 34-43, 21 Abb. (4                                              Taf.), Hamburg

- Reich, Mike (2017) - Fossil des Jahres 2017: Schreibkreide-"Dickmuschel" Pycnodonte (Phygraea)                                                  vesiculare (Lamarck, 1806), Fossilien, Journal für Erdgeschichte, 4/2017, S. 58-60,                                        Wiebelsheim

Abb. 1-3: Pycnodonte (Phygraea) vesiculare: (1) Außenfläche einer linken Muschelklappe, (2) Epifauna der eigenen Art auf der Außenfläche einer linken Muschelklappe, (3) Innenfläche einer linken Muschelklappe mit epifaunalem Bewuchs

Abb. 4: Morphologisch typische Formen der Kreideauster Pycnodonte (Phagraea) vesiculare (linke Muschelklappen), die alle an der Kreideküste Rügens gefunden wurden (Wissower Ufer, Fahrnitzer Ufer, Kieler Ufer, Kollicker Ufer und Kap Arkona)

 

Fossile Seeigel aus Süd-Australien

1869 veröffentlichte Dr. Gustav C. LAUBE in den Sitzungsberichten der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien (Jahrgang 1869 - Heft I - IV) folgenden Artikel: "Über einige fossile Echiniden von den Murray cliffs in Süd-Australien" (S. 183 - 198, 1 Taf.). Darin beschreibt LAUBE erstmalig einige tertiäre Seeigel aus der Provinz South Australia und bildet sie zudem in einer Tafel ab.

Nachfolgend o.g. Artikel als fotomechanischer Nachdruck:

 

 

 

 

"Neue Kunst und alte Steine" im Findlingsgarten Seddiner See (07/2016)

Der Titel "Neue Kunst und alte Steine" wurde von der Galerie Ruhnke (Potsdam) gewählt um Skulpturen und Installationen im Findlingsgarten Seddiner See zu zeigen. Dabei wird versucht eine besondere Symbiose zwischen Kunst und Natur herzustellen. Derzeit sind Arbeiten von 12 Künstlern auf dem Freigelände des Findlingsgartens in Kähnsdorf (Gemeinde Seddiner See) zu sehen. Nachfolgend einige wenige Beispiele, bei denen Gesteine verwendet wurden.

Abb.1: Im Eingangsbereich steht die Skulptur von Karl Menzen "Gegen-Satz", eine Arbeit aus Stahl und Stein von 2002

 

Abb.2: Am Toteissee des Findlingsgartens steht die Arbeit von Victor Bisquolm "Augenblick", 2006

 

Abb.3 u.4: Victor Bisquolm, Augenblick 2006

 

Abb.5: Eine weitere Arbeit von Victor Bisquolm, der hier im Besonderen die Textur des Geschiebes (Metamorphit) für seine Arbeit genutzt hat, um diesen "Butt" eine Form zu geben. Standort am Rand des Toteissees im Findlingsgarten.

 

Abb.7: Thomas Reifferscheidt hat hier einen Olivin-Diabas zur Skulptur gestaltet. "Erde", 1989

 

Abb.8, 9 u.10: Drei Beispiele der Installationen ("Kunst und Natur: Schätze") von Susanne Ruoff, die erst kürzlich im Findlingsgarten aufgestellt wurden. Die hier verwendeten glazial stark gerundete Geschiebe wurden formgemäß in massive Holzblöcke eingefasst, die man zur Anschauung öffnen und wieder schließen kann.  

 

Abb.11 u.12: Zwei weitere Beispiele von Susanne Ruoffs Installationen.

 

Abb.13: Ein letztes Beispiel von insgesamt 12 Installationen, die Susanne Ruoff (Berlin) im Findlingsgarten Seddiner See aufgestellt hat.

 

Aktuelle Fotos vom Findlingsgarten (09/2015):

Abb.1: Geschiebe-Windkanter im Eingangsbereich des Findlingsgartens

Abb.2: Blick auf eine Ausstellungsfläche mit eiszeitlichen Geschieben

Abb.3: Austellungsfläche mit Findlingen

Abb.4: Skulptur in einer "Harmonie" zwischen Stahl und Stein, Eingangsbereich des Findlingsgartens

 

Der Findlingsgarten Seddiner See in Kähnsdorf, bei Beelitz (Land Brandenburg):

Überall Steine, zum Leidwesen der Beelitzer Spargelbauern, die diese immer wieder durch ihr Tiefpfügen an die Oberfläche holen.

Der Verein Findlingsgarten Seddiner See, der sich vor 10 Jahren gebildet hat, ist ein wohlwollender Abnehmer dieser "Steinelast".

In der nachfolgenden Bildergalerie sind einige Ansichten vom Findlingsgarten zu sehen, die durch weitere ergänzt werden.

Fotos: 2011

 

Fossilien und Steine aus der Kiesgrube "Freesdorfer Heide", bei Saarmund (Land Brandenburg):

Sammlung und Fotos: Georg Engelhardt, siehe auch www.geoengel.npage.de 

Bildbearbeitung: K.-D. Jänicke

 

Vorbemerkungen:

Die Kiesgrube "Freesdorfer Heide" (KFH) befindet sich SSE von Potsdam. Sie ist seit jahrzehnten in Betrieb, hat aber einen Teil des Tagebaues bereits verkippt. Leider geriet sie in der letzten Zeit etwas in Verruf, da man bei Kontrollen "Ungereimtheiten" im Verkippungsmaterial entdeckte.

Der Hobbypaläonthologe Georg Engelhardt (Potsdam) widmet sich bereits seit jahrzehnten dem Geschehen in diesem Tagebau, sammelt dort in regelmäßigen Abständen Geschiebe, führt aber auch Führungen für kleine und große Gruppen durch.

Ein Großteil seiner Sammlung befindet sich in einem Außengelände und in einem Ausstellungsraum auf dem Potsdamer Ravensberg (Waldschule). Auch hier sind Besichtigungen und Führungen nach Anmeldung möglich.

Die hier gezeigten Fotos dokumentieren seltene bis sehr seltene Funde bezüglich des Gesteintyps aber auch des vorliegenden Fossilmaterials. Eine weitergehende Präparation und sachliche Bearbeitung fand noch nicht statt, wird aber sicherlich noch folgen, so dass das Fotomaterial zunächst nur in dieser Galerie erscheint, und ggf. später als Artikel eingestellt wird.

 

Abb. 1: Anthrakonitgeschiebe mit noch nicht eindeutig bestimmter Schichtung; vermutlich Grenzschicht zwischen der obersten Schicht des Mittelkambriums und der untersten Schicht des Oberkambriums (lt. Vermutung G. Engelhardt)

Abb. 2: Stinkkalggeschiebe mit einer Vielzahl von Fossilresten (Häutungsreste) eines agnostiden Trilobiten (Agnostus sp.)

Abb.: 3: Bildausschnitt aus Abb. 2

Abb. 4: Muschelkalkgeschiebe mit deutlicher Rippenstruktur eines Ammoniten/ Ceratiten; Anmerkung: Ammonitenfunde in der Kiesgrube Freesdorfer Heide (KFH) sind extrem selten, vermutlich ein erster Beleg!

Abb. 5: Gegenstück (Negativform) des Ammoniten/ Ceratiten aus Abb. 4

Abb. 6: Problematikum aus o.g. Muschelkalkgeschiebe