Basaltsäulen am Gangolfsberg (Rhön)

22.11.2018

Die Basaltsäulen am Gangolfsberg befinden sich im Naturpark Bayerische Rhön, nordwestlich der Ortschaft Oberelsbach und sind zu Fuß gut erreichbar. Ein kleiner Parkplatz befindet sich am Ausgangspunkt eines Naturlehrpfades für diese Region (siehe Lageskizze). Einen ersten Eindruck wird einem bereits beim Erreichen und Anblick der Basaltbrücke geboten, die zur Überquerung des Waldbaches Elsbach errichtet wurde. Als Baumaterialien dienten einst bei der Errichtung der Brücke die nahe gelegenen Basaltsäulen. Zum Gangolfsberg (737 m ü. NN) geht es nun nach zwei Kehren des Waldweges stetig bergauf. 

Die dort anstehenden Basaltmassen drangen vor ca. 20 Mio. Jahren aus dem Erdmantal als zähflüssiges Magma auf. Dies geschah etwa zeitgleich mit geologischen Hebungsprozessen. Die noch heißen Gesteinsmassen kamen oberflächlich, in Vulkanröhren oder in seitlichen Spalten anderer/ älterer Erdschichten zum Erkalten. Auch Kontakte mit den in den Gesteinsschichten enthaltenen Wassers waren gegeben, so dass bei der Abkühlung/ Erstarrung der heißen Basaltmassen Schrumpfungsrisse entstanden. Diese waren polygon geprägt und zeigen uns noch heute das Ergebnis der damaligen Kontraktion des Basalts (Säulenform mit Wabenmuster), wobei postum noch Gebirgshebungen, Verwitterung und Abtragungsprozesse wirkten. Die Gesteinssäulen am Gangolfsberg werden wegen ihres dortigen imposanten Erscheinungsbildes auch Prismenwand oder Basaltprismenwand bezeichnet und stehen unter Naturschutz (Geotop). 

Weiter östlich des Naturlehrpfades befindet sich der aufgelassene "Alte Steinbruch", in dem die Basaltsäulen imposant und zudem fast senkrecht stehen. Hier wurde der Basalt, wie auch in anderen Steinbrüchen der Rhön, in meist körperlich schwerer Arbeit geborgen und weiterveräußert. Der Rhön-Basalt wird vor allem in Baubereichen (Straßenbau, Betonbau, Anlegen von Bahngleisen) genutzt, wurde aber auch im vergangenen Jahrhundert für Küstenbefestigungen (Deich- und Hafenbefestigungen) an der Nordsee verwendet.

Literatur: Nüdling, Hans Dieter (2006) - Rhönbasalt, Erschließung - Abbau - Geotope, Verlag Parzeller, Fulda

 

Abb. 1: Lageskizze der Basaltprismenwand, Parkmöglichkeiten westlich von Oberelsbach, Quelle: Schautafel (Karte verändert), Naturpark

 

 

Abb. 2 u. 3: Links "Basaltbrücke" (siehe Lageskizze) zur Überbrückung des Elsbachs, aus Basaltsäulen errichtet; rechts Basaltblockhalde.

 

Abb. 4: Blick auf die Basaltprismenwand am Gangolfsberg, erreichbar über eine angelegte Treppe aus Basaltsäulen.

 

Abb. 5: Teilbereich der Basaltprismenwand mit herausgewitterten und schräg gestellten polygonen Basaltsäulen.

 

 

Abb. 6 u. 7: Detailansicht der polygonen Basaltsäulen, die fast waagerecht in der Wand liegen. 

 

Abb. 8: Basaltsäule an Basaltsäule, in diesem Fall sechseckig, mit freigewitterten "Fugen".

 

Abb. 9: Blick auf einen Teil der Basaltprismenwand, alle Basaltsäulen schräg in der Wand stehend und unterschiedlich polygon ausgeprägt.

 

 

Abb. 10 u. 11: Locker verstreute Basaltblöcke zu einem Blockfeld, unterhalb des Gangolfsberg, relativ großblöckig und vegetationslos.

 

Abb. 12: Freigewitterter formloser Basaltblock, unmittelbar unter der bewaldeten Vegetationsdecke.

 

Abb. 13: Aufgelassener Basaltsteinbruch "Alter Steinbruch", hier mit fast senkrecht stehenden Basaltsäulen, östlich der Basaltprismenwand gelegen.

 

 

Abb. 14 u. 15: "Alter Steinbruch", siehe Abb. 13.

 

Abb. 16: Erneuter Blick auf die Basaltprismenwand am Gangolfsberg.

 

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