Großsteingräber bei Rerik (Ostsee/MV), Großdolmen und Ganggräber der Jungsteinzeit!

19.06.2021 / 06.12.2023

In unmittelbarer Nähe des Ostseebades Rerik (MV) befinden sich acht Großsteingräber. Diese Megalithgräber, auch "Hühnengräber" genannt, stammen aus der jüngeren Steinzeit. Sie weisen somit auf eine frühe Besiedlung dieser Küstenregion hin. Es werden hier vier Großsteingräber vorgestellt, die sich im unmittelbaren Umfeld von Rerik befinden.

1. Großdolmen 

- Lage: zw. Rerik und Garvsmühlen, im Felde

- Bezeichnung: Großdolmen, Großsteingrab von Gaarzer Hof (1)

- Großsteingrab der Jungsteinzeit (3200 - 3000 v. Chr. / Trichterbecherkultur)

- ursprünglich von einer ovalen Hügelaufschüttung (2 Meter hoch) umgeben

- sechs seitliche Tragsteine, zwei Decksteine

- rechteckige Grabkammer (5 Meter lang, 1,2 - 1,9 Meter breit, 1,6 Meter hoch)

- Boden der Grabkammer ursprünglich mit Rotsandsteinplatten in Bereiche eingeteilt

Abb. 01

Abb. 02 u. 03

Abb. 04

Abb. 05: Skizze der Steinsetzung (Quelle: Archäologisches Landesmuseum und Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern)

Abb. 06 u. 07

Abb. 08

Abb.09: Skizze zur "technischen" Bewältigung der Steinsetzung (Quelle: Archäologisches Landesmuseum und Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern)

2. Ganggrab

- Lage: zw. Rerik und Garvsmühlen, im Felde

- Bezeichnung: Ganggrab, Großsteingrab von Gaarzer Hof (2)

- Großsteingrab der Jungsteinzeit (3100 - 2950 v. Chr. / Trichterbecherkultur)

- längliche Grabkammer mit Tragsteinen und Decksteinen

- Lückenfüllung zwischen den Tragsteinen mit plattigen Steinen geschlossen

- Bedeckung der Steinsetzung mit Erd- und Steinschüttung 

- Umrandung des Großsteingrabes mit Findlingen (Steinkreis)

Abb. 10

Abb. 11 u. 12

Abb. 13: Skizze eines idealisierten Ganggrabes (Quelle: Archäologisches Landesmuseum und Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern) 

Abb. 14 u. 15

3. Voßberg

- Lage: zw. Blengow und Zweedorf, im Felde

- Bezeichnung: Voßberg, Großsteingrab von Blengow 

- Großsteingrab der Jungsteinzeit (3300 - 3100 v. Chr. / Trichterbecherkultur)

- ehem. als Langbett angelegter Dolmen

- Trag- und Decksteine nicht mehr deutlich in ursprünglicher Lage erkennbar

- lt. Infotafel soll ein Deckstein mit sieben "Radkreuzen" und "Schälchengruben" versehen worden sein

Abb. 16

Abb. 17 u. 18

Abb. 19 u. 20

Abb. 21: Skizze mit sieben "Radkreuzen" und "Schälchen" auf einem Deckstein (Quelle: Archäologisches Landesmuseum und Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Umzeichnung G. Schacht) 

Abb. 22

4. Dolmen Meschendorf

- Lage: zwischen Rerik und Meschendorf, Feldlage unmittelbar an der Straße

- Bezeichnung: Großdolmen von Meschendorf

- Großsteingrab der Jungsteinzeit (3200 - 3000 v. Chr.)

- Besonderheiten: geknickter Gang zur Grabkammer (ca. 2 Meter lang); 4 Seitensteine und 2 Decksteine; Grabkammer ca. 2,8 Meter lang; eingepickte Schälchen auf dem Deckstein und auf einem Standstein (lt. Textmitteilung auf der Infotafel)

Abb. 23

Abb. 24

Abb. 25: Skizze der Steinsetzung (Quelle: Archäologisches Landesmuseum und Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern)

Abb. 26

Abb. 27

Abb. 28

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